Küchenfronten und ihre unterschiedlichen Materialien
Durch die Küchenfronten wird das Gesamterscheinungsbild Ihrer Traumküche stark geprägt. Durch die zahlreichen Ausführungen, Farben, Materialien, Formen und Strukturen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Viele Küchenhersteller unterteilen Ihre Küchen in Stilrichtungen oder Zielgruppen. Dies geschieht anhand der Küchenfront und den Ausstattungsmerkmalen. Bekannte Beispiele dafür sind:
Landhaus
Klassik
Design
Modern
Prime
Living
Image
Family

Diese Einteilungen sollte Sie aber nicht davon abhalten, Ihren eigenen Ideen freien Lauf zu lassen. Denn für jeden sieht die Traumküche unterschiedlich aus. Der Mix aus unterschiedlichen Materialien, Formen und Farben kann spannende und individuelle Küchenkreationen hervorrufen. Setzen Sie Ihren Vorstellungen keine Grenzen und Kombinieren Sie was Ihnen gefällt. Denn nur so kann Ihre ganz individuelle Traumküche entstehen.
Um Ihnen einen Überblick der verschiedensten Frontmaterialien zu verschaffen, haben wir Ihnen hier eine Übersicht zusammen gestellt, die Sie über das Material an sich und dessen Eigenschaften informieren soll.
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Küchenfronten und ihre Materialien für Sie im Überblick
Kunststofffronten / Melaminharzfronten
Melaminharze sind sehr widerstandsfähig und robust, deshalb werden sie sehr gern zur Holzwerkstoffveredelung verwendet. Um derartige Fronten herzustellen, werden Dekorpapiere in Melaminharz getränkt. Diese werden dann direkt mit Druck und Hitze auf die Trägerplatte gepresst und ringsherum mit einer Dickkante verklebt.
Diese Fronten sind in den unterschiedlichsten Farben, Dekoren, matt oder glänzend und Strukturen erhältlich. Durch seine guten Presseigenschaften wird dieses Material sehr gerne für Holznachbildungen verwendet.
Kunststofffronten sind eine preisgünstige und wiederstandsfähige Gestaltungsmöglichkeit. Das Erkennungsmerkmal sind die ringsherum angebrachten Kanten.
Eigenschaften:
hygienisch
lichtbeständig
säurebeständig
schlagfest
schmutzabweisend
wasserabweisend

Schichtstofffronten
Schichtstofffronten sind sehr widerstandsfähig, pflegeleicht und sind in unterschiedlichen Qualitätsstufen erhältlich. Die Qualitätsstufen werden durch die Anzahl der verwendeten Papierlagen beeinflusst. Durch die dickere Oberfläche ist sie somit widerstandsfähiger als eine Kunststofffront.
Bei der Herstellung von Schichtstofffronten wird das Trägermaterial mit Kunststofflaminaten beschichtet. Es besteht aus unterschiedlichen Papierschichten, welche in Kunstharz getränkt werden. Die Träger- bzw. Kernpapiere werden in Kunstharz (Phenolharz) getränkt. Das einfarbige oder bedruckte Papier welches auch als Dekorpapier bezeichnet wird, wird in Meolaminharz (Naturharz) getränkt und unter starkem Druck und hoher Hitze auf das Trägermaterial geleimt. Als zusätzlichen Abriebschutz dient ein Overlaypapier, welches extra aufgebracht wird. Durch entsprechende Pressbleche erhalten die Fronten ihre individuellen Strukturen und Profile. Zum Abschluss werden die Fronten bekanntet.
Schichtstofffronten besitzen eine geschlossene Oberfläche und sind aus diesem Grund nleicht zu reinigen und sind kratz- und stoßfest.
Eigenschaften:
hygienisch
lichtbeständig
pflegeleicht
kratzfest
säurebeständig
schlagfest
schmutzabweisend
wasserabweisend
Folienfronten
Bei den Folienfronten werden polymere Folien um die Frontfläche einer MDF – Platte gezogen. Dieses Verfahren wird Tief-Ziehverfahren genannt. Das Erkennungsmerkmal sind keine sichtbaren Fugen oder Kanten am Rand der Front, da die Folie auch um die Ecken gezogen wird. Diese Fronten sind in vielen Farben aber auch als Holznachbildung in zahlreichen Varianten erhältlich.
Folienfronten sind zwar pflegeleicht aber nicht ganz unempfindlich. Sie zerkratzen schneller als die oben genannten Fronten.
Man sollte zusätzlich darauf achten, dass sie nicht dauerhaft heißer und aufsteigender Feuchtigkeit (Geschirrspüler oder Wasserdampf) ausgesetzt sind, da sonst unschöne Blasen durch das Ablösen der Folie entstehen können.
Eigenschaften:
hygienisch
lichtbeständig
schmutzabweisend

Lackfronten
Lackfronten verleihen Ihrer Küche eine bestimmte Tiefenwirkung durch die Reflexionen. Sie wirken schick und edel. Außerdem sind sie äußerst strapazierfähig aber leider nicht so stoß- und kratzfest wie die Kunststofffronten. Möchte man keine Fingerabdrücke sehen, sollte man auf eine dauerhafte Pflege setzen.
Lackfronten sind in verschiedensten Ausführungen zu haben. Darunter zählen zum Beispiel Hochglanzlack, Strukturlack oder Mattlack. Sie werden meist auf einer MDF – Platte in einem Mehrschichtverfahren aufgebracht und auf Hochglanz poliert. Die Kanten und auch teilweise die Rückseiten werden lackiert und somit wird keine extra Bekantung benötigt.
Aufgrund ihres herstellungsprozesses sind die Lackfronten eher im gehobeneren Preissegment zu finden. Je höher die Lackschichten sind, desto besser ist die Qualität und der Preis steigt dem entsprechend an.
Bei der Reinigung sollte man keine Mikrofasertücher, sondern feuchte Baumwolltücher verwenden. Hier sind die Pfelegehinweise der Hersteller zu beachten.
Eigenschaften:
hygienisch
lichtbeständig
schmutzabweisend
wasserabweisend
Acrylfronten
Eine Acrylfront ist ebenfalls eine Lackfront, der Unterschied liegt alleine im Herstellungsverfahren. Hier wird auf die Trägerplatte eine Folie in der gewünschten Farbe oder Dekor verklebt und anschließend mit einem speziellem Lack überspritzt. Die Kanten werden mit einer Kunststoff-Dickkante oder Ähnlichem verklebt. Durch die geschlossene Oberfläche sind Acrylfronten super zu reinigen. Die Acrylfront ähnelt optisch einer Glasfront, ist aber deutlich günstiger zu erwerben.
Eigenschaften:
hygienisch
lichbeständig
pflegeleicht
schmutzabweisend
wasserabweisend

Glasfronten
Glasfronten werden in unterschiedlichen Programmen als Akzentfront eingesetzt, um die Küche aufzulockern und einen Einblick in die geschlossenen Schranke zu gewähren. Neuerdings bieten Küchenhersteller auch Küchen komplett aus Glasfronten an. Aus Sicherheitsgründen werden Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) eingesetzt. Die ESG – Platte kann auf der Rückseite beliebig farbig lackiert werden und wird dann auf einer Holzwerstoffplatte verklebt. Die stoßempfindlichen Kanten werden meist mit einer Acrylkante versehen oder in einen umlaufenden Alurahmen eingelassen.
Glasfronten sind sehr pflegeleicht und weitestgehend kratzfest. Eine Komplettküche mit Glasfronten ist im oberen Presisegment zu finden.
Eigenschaften:
hygienisch
lichbeständig
pflegeleicht
kratzfest
säurebeständig
schmutzabweisend
wasserabweisend



Holzfronten
Durch Holzfronten bekommt Ihre Küche einen natürlich, gemütlichen Charme und strahlt zudem viel Wärme aus. Unterschieden werden diese Fronten in Massivholzfronten und Echt- bzw. funierte Fronten. Diese Bezeichnungen sagen etwas über die Beschaffenheit der Front aus aber nicht über den Korpusaufbau. Der Korpusaufbau besteht aus Spanplatten. Eine Küche die komplett aus Massivholz besteht, wird Vollholzküche genannt. Sie werden durch Veredelungen (Öle oder Lacke) vor Schmutz, Feuchtigkeit und Kratzern geschützt. Man sollte sie trotzdem vor dauerhafter Hitze und Feuchtigkeit schützen. Da Holz ein natürlicher Werkstoff ist, besteht ein hohes Risiko zum Aufquellen und Schwinden der Fronten. Durch Lichteinwirkung kann sich die Farbstruktur des Holzes verändern.

Massivholzfronten
Bei diesen Fronten besteht die komplette Front aus Massivholz. Sie zeichnet sich durch die entsprechenden Maserungen des gewählten Holzes aus. Um Schutz vor Feuchtigkeit, Schmutz und Kratzern zu gewährleisten, sollten sie geölt oder lackiert sein. Da die Lacke nur ganz dünn aufgetragen werden, sollte kein aggressives Reinigungsmittel verwendet werden.
Beim Kauf einer solchen Küche, sollte man sich genau erkundigen ob die Front komplett aus Massivholz besteht. Oftmals werden auch Fronten, bei denen nur der Rahmen aus Massivholz besteht und das Inlay aus Funier, ebenfalls als Massivholzfronten bezeichnet.
Eigenschaften:
hygienisch
pflegeleicht
schmutzabweisend
Echtholzfronten / Furnierte Fronten
Diese Fronten sind die günstiger Variante zur Massivholzfront. Hier wird eine dünne Holzschicht auf eine Holzwerkstoffplatte aus Span oder einer MDF – Platte aufgeleimt. Danach wird eine dünne Lackschicht aufgetragen, zum Schutz vor Schmutz und Kratzern. Die dünne Holzschicht ist das Furnier und gibt es als gebeizte, gekälkte und gebürstete Variante. Die Fronten werden durch Farblacke den aktuellen Trends angepasst.
Eigenschaften:
hygienisch
pflegeleicht
schmutzabweisend
